Bienengesundheit

Neben der Varroamilbe ist eine der schlimmsten Gefahren für die heimischen Honigbienenvölker die Amerikanische Faulbrut (AFB). Gegen die Varroamilbe gibt es diverse Behandlungsmöglichkeiten und -konzepte. Ist aber einmal die AFB bei einem Volk ausgebrochen, werden von Amts wegen alle Völker des Bienenstandes abgetötet und ein Sperrbezirk, um den betroffenen Bienenstand eingerichtet. Aus diesem Sperrbezirk dürfen keine Bienenvölker herausgebracht und keine Bienenvölker hineingebracht werden. Die Völker sämtlicher Imker in diesem Sperrbezirk werden untersucht. Ein solcher Sperrbezirk wird erst wieder aufgehoben, wenn sichergestellt ist, das keine weiteren Völker befallen sind. Das kann sich über Monate und sogar Jahre hinziehen.

Die Krankheit wird durch ein Bakterium ausgelöst, welches über Sporen ausschließlich die Larven infiziert. Die Larven sterben dann im Vorpuppenstadium ab. In einem frühen Stadium des Befalls können die Bienen die erkrankte Brut aus den Zellen entfernen. In diesem Stadium kann auch der Imker das Volk noch sanieren und retten. Je weiter der Befall fortschreitet, bleibt nur noch das Abtöten der Völker, um ein Ausbreiten der Seuche zu verhindern.

Um zu erfahren, ob meine Völker von der AFB befallen sind, mache ich einmal im Jahr, organisiert über den Imkervein Trittau, eine Futterkranzprobe, die im Labor untersucht wird. Dabei wird pro Volk aus dem Futterkranz einer Brutwabe ein Esslöffel Honig mit Wachs entnommen. Die gesammelte Probe wird ins Labor geschickt und untersucht.

Die Probe in diesem Jahr haben wir Anfang Oktober entnommen und jetzt sind die Ergebnisse verschickt worden. Meine Bienen sind frei von Faulbrutsporen und das entsprechende Gesundheitszeugnis liegt vor.

Aktuelles Gesundheitszeugnis

Amerikanische Faulbrut (AFB)

Aus gegebenem Anlass ein kurze Information zu einer Bienenerkrankung. Gestern wurde in Hoisdorf im Ortsteil Oetjendorf die Amerikanische Faulbrut (AFB) bei Bienenvölkern diagnostiziert und ein Speerbezirk mit einem Radius von 2km eingerichtet. Aus diesem Speerbezirk dürfen keine Bienenvölker herausgeführt und eine keine hineingeführt werden. Die AFB ist eine gem. Tierseuchengesetz meldepflichtige Erkrankung der Bienenbrut. Im Erkrankungsverlauf löst sich die gesamte Körperstruktur der Larven auf und es bleibt nur eine zähe, braune, schleimige Substanz übrig, die später zu einem dunklen Schorf eintrocknen kann. Die Erkrankung ist nicht gefährlich für die erwachsene Biene, den Menschen und andere Lebewesen. Doch ohne Brut stirbt das Volk. Die Krankheit gelangt über die Sporen des Paenibacillus-larvae-Bakterium in die Brut. Die Ammenbienen füttern die Larven mit diesen Sporen kontaminierten Honig und stecken die Larven an. Die Sporen sind äusserst Widerstandsfähig und können auch über Importhonig aus ungespülten Honiggläsern von den Bienen aufgenommen werden. Besonders in Trachtlücken, wenn die Bienen keine Nahrung finden, können sie an solche Nahrungsquellen herangehen.

Ein schwach befallenes Volk kann noch saniert werden, während stark befallene Völker abgetötet werden müssen. Im schlimmsten Fall kann ein Imker sämtliche Völker verlieren.

Verantwortungsvolle Imker lassen ihre Völker regelmässig auf Sporen der AFB testen. Organisiert wird das über die örtlichen Imkervereine. Der Landesverband Schleswig-Holsteiner und Hamburger Imker bezuschusst diese Tests. Das Tierveterinäramt stellt entsprechend Gesundheitszeugnisse aus, die eine Voraussetzung für Wanderungen sind und auch für den Verkauf von Völkern. Ohne Gesundheitszeugnis sollte man kein Bienenvolk erwerben und verkaufen.

Mit meinen Standorten in Siek und in Großhansdorf bin ich gerade an dem Speerbezirk vorbeigeschrammt, aber die Einschläge kommen näher. Inzwischen gibt es in Stormarn vier Speerbezirke. Ich lasse meine Völker turnusmässig im Oktober jeden Jahres auf AFB testen und beim letzten Test im Oktober 2018 wurden keine Sporen festgestellt.