Nun endlich ist auch die erste Charge Sommertrachthonig abgefüllt und etikettiert. Geschleudert wurde er schon im Juli, aber leider bin ich vorher nicht zum abfüllen gekommen. Da der Anteil an Honigtau im Honig recht hoch ist, kristallisiert der Honig spät und hat eine dunkle Farbe. Der Geschmack ist dennoch mild.
Auch in diesem Jahr habe ich einen Bärenfang hergestellt und abgefüllt. Bärenfang ist ein Likör basierend auf Honig. Habe ich im letzten Jahr noch Wodka verwendet, ist dieses Jahr ein Weingeist mit 96% eine der Grundzutaten. Das Rezept ist eigentlich denkbar einfach:
ein Teil Honig
ein Teil Weingeist 96%, z.B. Primasprit 96% extra fein filtriert
ein Teil stilles Mineralwasser
3-4 geviertelte Zitronen (Bio)
Der Ansatz wird eine Tage stehen gelassen und regelmässig geschüttelt. Anschliessend werden die Zitronen herausgeholt. Der Honiglikör hat dann einen Alkoholgehalt von ca. 32-33%.
Im Grunde ist der Likör jetzt schon trinkfertig. Er ist allerdings noch trüb und im laufe der Zeit setzen sich die Schwebstoffe auf dem Boden ab. Eigentlich nicht schlimm, aber das Auge trinkt auch mit. Aus diesem Grund wird der Likör jetzt noch gefiltert. Dazu habe ich mir eine Rover Pulcino 10 Filterpumpe angeschafft. Der Filtervorgang läuft dann folgendermaßen ab:
Likör durch ein Leinentuch giessen, dass filtert schonmal die groben Partikel heraus
Likör mit Hilfe der Filterpumpe und einem groben Filter umpumpen und
zum Schluß noch einmal mit einem feinen Filter pumpen.
Zum Schluß in Flaschen abfüllen
Das Ergebnis ist ein klarer Likör der von der Farbe einem Weißwein ähnelt.
Natürlich kann der Likör auch käuflich erworben werden. In diesem Sinne: Prost!
Die erste Ernte des Jahres 2020 ist geschleudert, gerührt, abgefüllt und etikettiert. Ein heller Frühtrachthonig mit Raps und Obstblüte, cremig und streichfest.
Die Rapsblüte begann in diesem Jahr sehr früh. Teilweise waren die Völker noch gar nicht bereit für die ersten Honigräume. Glücklicherweise waren die Rapsfelder in der näheren Umgebung etwas später dran, so daß bis Ende Mai Rapstracht vorhanden war.
Insgesamt habe ich ca. 80kg Honig bei dieser ersten Ernte geerntet. Eine zweite kleinere Ernte Frühtracht erfolgt bald.
Trotz des strahlend schönen Wetters in der letzten Woche war noch zu kalt, um die Arbeiten der Frühjahrsnachschau an den Völkern durchzuführen. Die zwei wärmeren Tage konnten die Bienen nutzen Pollen einzutragen, um die Brut zu pflegen. Die Königinnen legen jetzt vermehrt Eier und die Völker bereiten sich auf die Massentrachten (Obstblüten, Raps) vor.
Vorher möchte ich gerne einige Arbeiten an den Völkern durchführen. Dazu gehören
überschüssige Futterwaben entnehmen, lagern und durch Mittelwände ersetzen,
ggf. die ersten Leerrahmen für die Drohnenbrut geben.
die Böden vom Totenfall des Winters befreien und
die Rahmen aus der untersten Zarge entnehmen, die obere Zargen nach unten setzen und oben komplett neue Rahmen zu geben.
Dafür muss es aber einen Tag schön warm bei a die 20 Grad sein, damit die Brut nicht geschädigt wird.
Stattdessen haben wir Schnee und Temperaturen um den Gefrierpunkt. Die Fluglöcher sind teilweise eingeschneit und müssen vom Schnee befreit werden. Die Menge des vorhandenen Futters muß kontrolliert werden und ggf. nachgefüttert werden, damit die Bienen auf der Zielgeraden nicht noch verhungern.
Beuten im Schnee
Die Mittelwände für den Zargentausch und die ersten Honigräume sind auf jeden Fall vorbereitet und warten auf Einsatz.
Aufgrund der aktuellen Lage zur Corona-Pandemie stellt sich natürlich die Frage, wie man möglichst kontaktlos seinen regionalen Honig vom örtlichen Imker bekommt. Einige Imker haben schon lange Verkaufskästen am Grundstück und die Kunden nehmen Honig heraus und legen das Geld hinein. Leider ist das bei mir nicht möglich. Deshalb kann bei mir einfach via Paypal gezahlt werden und ich stelle die Gläser dann an einem geeignetem Ort ab, dass der Kunde seine Honiggläser einfach ohne Kontakt abholen kann.
Aktuell habe ich noch einige Gläser Sommertracht aus dem letzten Jahr. Ab Juni gibt es dann wieder Frühtracht.
Honig kann man sich nicht nur aufs Brot schmieren oder zum süßen von Speisen und Getränken verwenden, sondern man kann mit Honig auch ganz feine hochgeistige Getränke herstellen. Honig wird schon seit tausenden von Jahren zur Herstellung alkoholischer Getränke verwendet. Neben Honigwein oder Met ist der Bärenfang ein seit dem 15. Jahrhundert in Ostpreußen verbreiteter Honiglikör. Die Herstellung ist denkbar einfach. Man benötigt lediglich Honig, hochprozentigen Alkohol und Gewürze.
Bei der Honigernte fällt beim Entdeckeln der Honigwaben das Entdeckelungswachs als Nebenprodukt ab. Das Wachs ist mit Honig getränkt und wird in einem lebensmittelechtem Eimer gesammelt. Anschliessend wird das Wachs mit soviel Wodka übergossen, dass das gesamte Wachs im Wodka schwimmt und ein paar Zitronenscheiben dazu. Wenn sich der Honig gelöst hat, wird das Wachs abgeschöpft und das ganze noch einige Zeit stehen gelassen. Auf weitere Gewürze habe ich bei diesem Ansatz verzichtet. Man kann Vanille, Zimt oder Nelken dazugeben.
Wodka, Zitrone und honiggetränktes Entdeckelungswachs
Gestern war der letzte Schleudertag für 2019. Die Sommertracht, hauptsächlich Linde, ist vorbei und die Bienen müssen schon von den Vorräten zehren. Die paar Blüten aus den Gärten reichen nicht mehr für die alleinige Ernährung der Völker. Zur Zeit blühen unter anderem viele Kräuter und der Lavendel.
Honigbiene auf Thymianblüten
In der Zwischenzeit habe ich insgesamt nochmal 80 Kilo hauptsächlich Frühtracht geerntet. Gestern sind nochmal ca. 40kg Sommerhonig dazu gekommen. Mehr gaben die Wetterverhältnisse wohl nicht her.
Der Sommerhonig fließt.
Nach der Ernte habe ich die Völker gewogen, um den kurzfristigen Futterbedarf zu bestimmen. Das Gewicht der Beuten lag zwischen 15 und 27 Kilo. Die leichten Völker bekommen jetzt eine größere Futtergabe und die schweren eine kleinere. Ich füttere mit Ambrosia Futtersirup. Den gibt es in 14 Kilo Eimern und ist fertig gemischt. Deutlich bequemer als die Zuckerlösung selber herzustellen. Die leichten Völker bekommen direkt einen 14 Kilo Eimer zugefüttert. Den Eimer stelle ich geöffnet ins Volk etwas Stroh in den Eimer, damit die Bienen nicht ertrinken und eine Leerzarge drumherum. Haben die Völker das Futter abgenommen, beginnt die Behandlung gegen die Varroamilbe.
Leerzargen, Futtereimer und Stroh für die FütterungDer Eimer kommt direkt auf den BrutraumEine Leerzarge um den EimerStroh in den geöffneten EimerDeckel drüber und warten
Den vor zwei Wochen geschleuderten Frühtrachthonig mit Obstblüte und Raps habe ich jetzt in 500g DIB-Gläsern abgefüllt. Der Honig ist ab sofort verfügbar. Details in der Rubrik Honig.
Dann ist jetzt die beste Gelegenheit. Ich habe aktuell zwei Sammelbrutableger abzugeben. Ableger von Bienenvölkern werden gebildet, um das Volk vom Schwärmen abzuhalten. Dafür werden je nach Größe des Volkes ein bis drei Brutwaben dem Volk entnommen und in eine leere Beute gegeben. Das macht man mit mehreren Völkern und wenn in einer Zarge fünf bis sechs Brutwaben sind, gibt man noch zwei Futterwaben dazu und füllt den Rest mit Mittelwänden auf. Die beiden Ableger sind Anfang Mai gebildet worden, die Königin ist geschlüpft und bereits in Eilage. Die Königin ist standbegattet, d.h sie ist nicht auf eine Insel oder Belegstelle begattet worden sondern im Umkreis des Ablegerstandortes.
Der Preis pro Ableger beläuft sich auf €60,-. Kontaktdaten entnehmt ihr bitte dem Impressum. Ein Gesundheitszeugnis ist natürlich vorhanden.
Am Sonntag sollten die ersten Mitte April aufgesetzten Honigräume abgeerntet werden. Mitte April hatte ich noch auf eine frühere Ernte gehofft, aber die zwei kalten Wochen im Mai haben dazu geführt, dass der in den warmen Aprilwochen eingetragene Honig wieder verbraucht wurde.
Wie bekommt man jetzt die Bienen aus dem Honigraum? Man kann jede einzelne Waben herausnehmen und Wabe für Wabe die ansitzenden Bienen abfegen oder aber man nutzt den Drang der Bienen, nahe bei ihrem Volk und ihrer Königin zu sein, aus. Dazu verwendet man einen Zwischenboden mit einem Loch in der Mitte und setzt in dieses Loch eine Bienenflucht ein. Durch diese Bienenflucht gelangen die Bienen aus dem Honigraum zu dem Rest des Volkes aber nicht wieder zurück. Nach ca. 24 Stunden ist der Honigraum nahezu frei von Bienen.
ZwischenbodenEingesetzte Bienenflucht im ZwischenbodenAusgänge der Bienenflucht
Der Zwischenboden wird nun zwischen dem oberen und unteren Honigraum eingesetzt und am nächsten Tag kann der Honigraum ohne Bienen mitgenommen werden.
Eingesetzter Zwischenboden
Am Sonntag waren nun alle oberen Honigräume frei von Bienen und ich habe mit dem Refraktometer den Wassergehalt des Honigs der einzelnen Honigräume gemessen. Laut Honigverordnung darf der Wassergehalt von Honig 20% nicht übersteigen. Füllt man Honig nach DIB-Qualität ab, darf er nur maximal 18% Wassergehalt haben. Bei drei Völkern lag der Wassergehalt noch bei zwischen 19% und 21%. Lediglich zwei Honigräume hatten zwischen 16,5% und 17%. Die Honigräume der drei Völker habe ich wieder zurückgestellt, damit die Bienen ihn weiter trocknen können. Die zwei anderen Honigräume waren aber gut gefüllt und ziemlich schwer.
Jetzt geht es an die klebrige Arbeit. Die mit Wachs verdeckelten Honigwaben werden entdeckelt.
Verdeckelte HonigwabeEntdeckelte Honigwabe
Anschließend kommen maximal vier Honigwaben möglichst gleich schwer in die Honigschleuder. Der sich am Boden der Schleuder sammelnde Honig fliesst aus dem Quetschhahn der Schleuder durch einen groben Sieb in einen Eimer. Der grobe Sieb filtert die größeren Verunreinigungen, z.B. Wachsreste, aus dem Honig heraus. Dann fliesst der Honig durch einen feinen Sieb in den Abfülleimer. Der Honig muss nun ein paar Tage stehen, wird dann oben abgeschäumt und cremig gerührt. Das dauert je nach Honigsorte ein bis drei Wochen. Kann auch länger dauern. Das Rühren verhindert, dass der Honig grobkörnig kristallisiert. Die Zuckerkristalle werden dabei gebrochen und der Honig erhält eine feincremige Konsistenz. Am Ende habe ich ca. 40kg Frühtrachthonig mit Obstblüte und Raps geerntet.
Honig fließt aus der Schleuder durch einen groben SiebAnschliessend durch einen feinen SiebFast 40kg feiner Frühtrachthonig von zwei Völkern