Endlich Frühling

Gab es vor zwei Wochen noch eingeschneite Beuten, waren die Temperaturen in der letzten Woche teilweise über 20 Grad. Zeit für die Frühjahrsnachschau.

Ich habe acht Völker eingewintert. Davon fünf Wirtschaftsvölker und drei Ableger. Glücklicherweise haben alle acht Völker den Winter gut überstanden. Sechs Völker auf zwei Zargen und zwei Völker auf einer Zarge. Die drei Ableger werden in diesem Jahr das erste Mal Honig zur Ernte sammeln. Allerdings behalte ich nur einen und zwei habe ich an einen anderen Imker verkauft.

Die auf zwei Zargen überwinterten Völker befinden sich in der Regel zu Beginn des Frühjahrs hauptsächlich in der oberen Zarge. Dort ist noch Futter vorhanden und die Königin legt dort ihre Eier. Die Waben der unteren Zarge sind in der Regel komplett leer. Keine Brut und kein Futter. Für die Wabenhygiene tausche ich dann die untere mit der oberen Zarge und entnehme der nun oberen Zarge die verschmutzen Waben. Die alten Waben werden mit Mittelwänden oder leeren Honigwaben aus dem Vorjahr ersetzt. Das Volk sitzt jetzt wieder unten und kann sich nach oben vorarbeiten.

Frühjahrsnachschau

An die zweite Stelle der oberen Zarge kommt ein sogenannter Drohnenrahmen. Das ist ein leerer Holzrahmen den die Bienen ohne vorgegebene Mittelwand ausbauen. Die Zellen sind dadurch etwas größer und die Königin legt dort bevorzugt die unbefruchteten Eier hinein aus denen sich die Drohnen entwickeln. Die Varroamilbe vermehrt sich in den Zellen mit Drohnenbrut stärker, da die Drohne drei Tage länger benötigt, um zu schlüpfen. Zur Reduzierung des Varroabefalls schneide ich diese Waben regelmässig vor dem Schlupf aus. Die Maden sind ein gerne genommenes Futter für die Hühner in den Nachbargärten und die Waben sind feinstes reines Wachs zum einschmelzen.

Fast ausgebauter Drohnenrahmen

Natürlich bleiben noch genügend Drohnen im Volk, da auch in den normalen Brutwaben bevorzugt an den Rändern unbefruchtete Eier sich zu Drohnen entwickeln. Sie sind wichtig für die Befruchtung anderer Königinnen und auch notwendig für das allgemeine Wohlbefinden des Volkes. Bienenvölker nehmen auch gerne fremde Drohnen auf und verpäppeln sie, bis sie im Spätsommer alle hinausgeworfen werden.

Der Frühling beginnt

Am Wochenende war Flugwetter. Bei strahlendem Sonnenschein und Temperaturen am Bienenstand bei teilweise 20 Grad flogen die Bienen aus auf der Suche nach Nektar, Pollen und Wasser. Die Schlehe, Stachelbeere und ersten Kirschen blühen im Kleingartengelände und darum. Die Quitten sind kurz vor der Blüte. Die Brutnester werden größer und bei einigen Völkern müssen Futterwaben entnommen werden, damit die Königin platz zum Legen der Eier hat. Eines meiner Völker ist inzwischen so stark, dass ich voraussichtlich am nächsten Wochenende den ersten Honigraum aufsetzen werde.

Biene holt Wasser aus dem Morgentau im Blatt des Frauenmantels

Die Futterwaben sind mit Honig gefüllte und mit kleinen Wachsdeckeln verdeckelte Waben. Eine volle Wabe kann bis zu drei Kilo wiegen. Zuviel dieser Waben im Im Brutbereich während der Entwicklung führt dazu, dass kein Platz mehr für Eier sind und die Bienen in Schwarmstimmung kommen. Außerdem soll sich das Volk im Frühjahr möglichst ungehindert entwickeln können, dass zu Beginn der Haupttracht, bei uns der Raps, das Volk möglichst stark ist und möglichst viel Nektar sammeln kann. Um das zu gewährleisten, werden überschüssige Futterwaben herausgenommen und durch Mittelwände und Baurahmen ersetzt. Die Futterwaben werden gelagert und Ablegern gegeben oder für den nächsten Winter verwendet.

Mittelwände sind Holzrahmen mit Draht in den Wachsplatten eingelötet werden. Das ist eine Bauhilfe für die Bienen. Daraus bauen sie die Waben für die neue Brut oder Honig.

Ein Baurahmen ist ein reines Holzrähmchen ohne Draht und eingelötete Mittelwand. Hier bauen die Bienen frei und in der Regel mit größeren Zellen. Dort werden dann bevorzugt unbefruchtete Eier hineingelegt aus denen sich die Drohnen (männliche Bienen) entwickeln.

Mittelwand
Ausgebaute Wabe

Ansonsten gibt es noch nicht viel zu tun.

Blüten der Stachelbeere
Blühende Schlehe