Am Wochenende habe ich die letzten 40kg der diesjährigen Sommertrachternte abgefüllt. Ein sehr dunkler brauner cremiger Sommerhonig. Aromatisch im Geschmack und nicht zu süß. Lecker auf frischem Brot oder zum Süßen in den Tee oder Grog.

Am Wochenende habe ich die letzten 40kg der diesjährigen Sommertrachternte abgefüllt. Ein sehr dunkler brauner cremiger Sommerhonig. Aromatisch im Geschmack und nicht zu süß. Lecker auf frischem Brot oder zum Süßen in den Tee oder Grog.
Die Imkerei ist immer wieder für eine Überraschung gut. Gestern hatte ich ein Erlebnis, dass einem zeigt, dass die Honigbiene zwar ein Nutztier ist, jedoch keineswegs domestiziert ist. Der Imker kann zwar versuchen ihr Verhalten in eine Richtung zu lenken, die er gerne hätte, aber am Ende machen sie doch, was sie wollen.
Gestern Vormittag konnte ich beobachten, wie sich ein Bienenschwarm in ca. 15-20m Höhe in einer Esche gesammelt hat. Das ist leider etwas zu hoch für mich, um ihn einzufangen. Ich habe die Gelegenheit genutzt, den Nachbarn und zwei Kunden das Schauspiel zu zeigen.
Ich hatte noch überlegt, evtl eine leere Beute hinzustellen in der Hoffnung das der Schwarm dort von selber einzieht. Nach ca. 30 Minuten hat sich der Schwarm wieder aufgelöst und ist weiter geflogen. Also keine leere Beute aufstellen. Wie sich heraus gestellt hat, war das auch nicht nötig. Der Schwarm hat sich einen meiner Ableger als neue Heimat ausgesucht. Da waren allerdings schon Bienen drin. Die hatten nur noch keine Königin, da der Ableger erst vor vierzehn Tagen gebildet wurde. Nach ein paar Stunden Trubel vor dem Flugloch war der Schwarm eingezogen und es war wieder Ruhe. Einen Kampf scheint es nicht gegeben zu haben, da keine toten Bienen vor dem Flugloch zu sehen waren. Sah nach einer freundlichen Übernahme aus. Vielleicht weil der Ableger noch keine Königin hatte.
Die erste Ernte des Jahres 2020 ist geschleudert, gerührt, abgefüllt und etikettiert. Ein heller Frühtrachthonig mit Raps und Obstblüte, cremig und streichfest.
Die Rapsblüte begann in diesem Jahr sehr früh. Teilweise waren die Völker noch gar nicht bereit für die ersten Honigräume. Glücklicherweise waren die Rapsfelder in der näheren Umgebung etwas später dran, so daß bis Ende Mai Rapstracht vorhanden war.
Insgesamt habe ich ca. 80kg Honig bei dieser ersten Ernte geerntet. Eine zweite kleinere Ernte Frühtracht erfolgt bald.
Trotz des strahlend schönen Wetters in der letzten Woche war noch zu kalt, um die Arbeiten der Frühjahrsnachschau an den Völkern durchzuführen. Die zwei wärmeren Tage konnten die Bienen nutzen Pollen einzutragen, um die Brut zu pflegen. Die Königinnen legen jetzt vermehrt Eier und die Völker bereiten sich auf die Massentrachten (Obstblüten, Raps) vor.
Vorher möchte ich gerne einige Arbeiten an den Völkern durchführen. Dazu gehören
Dafür muss es aber einen Tag schön warm bei a die 20 Grad sein, damit die Brut nicht geschädigt wird.
Stattdessen haben wir Schnee und Temperaturen um den Gefrierpunkt. Die Fluglöcher sind teilweise eingeschneit und müssen vom Schnee befreit werden. Die Menge des vorhandenen Futters muß kontrolliert werden und ggf. nachgefüttert werden, damit die Bienen auf der Zielgeraden nicht noch verhungern.
Die Mittelwände für den Zargentausch und die ersten Honigräume sind auf jeden Fall vorbereitet und warten auf Einsatz.
Nach der letzten Varroabehandlung mit Ameisensäure oder Thymol sowie der ggf. notwendigen Auffütterung läßt man die Bienen im Winter in Ruhe. Man kontrolliert ab und zu das Gewicht der Beuten, um festzustellen, ob das Futter noch bis zum Frühling ausreicht und man führt im Dezember noch eine letzte Varroabehandlung mit Oxalsäure durch.
Die Völker auf zwei Zargen habe ich mit einem Gewicht zwischen 33kg und 35kg eingewintert. Die Völker auf einer Zarge hatten ein Gewicht von ca. 25kg. Das reicht in der Regel bis zum Frühjahr. Die Bienen befinden sich in der Wintertraube und wandern von Futterwabe zu Futterwabe. Bei milden Temperaturen von über 10 Grad und Sonnenschein gehen sie auch mal raus und entleeren ihre Kotblase. Es ist erstaunlich, was sich im Darm einer Biene in den Wintermonaten ansammelt.
Stand heute sind alle Völker bei bester Gesundheit und haben noch genug Futter.
Die Oxalsäurebehandlung gegen die Varroamilbe im Dezember muß bei Brutfreiheit gemacht werden, da sie nicht durch die Wabendeckel in die Brut wirkt. Deshalb sollte es ca. drei Wochen vorher möglichst kalt gewesen sein, damit die Königin keine Eier legt. Drei Wochen später sollte keine Brut mehr da sein und man kann die Behandlung beginnen. Dazu erstellt man mischt man Oxalsäure mit Zucker und beträufelt die Bienen in der Traube damit. Das sollte möglichst schnell gehen, damit die Bienen der Kälte nicht zu lange ausgesetzt sind. Durch Ihren Putztrieb verteilen die Bienen die Lösung und die ansitzenden Milben sterben ab.
Ansonsten warten wir auf den Frühling, der sich heute schonmal gezeigt hat. Ein milder sonniger Wintertag nach Sturmtief Sabine. Die Bienen waren heute sehr aktiv.
Neben der Varroamilbe ist eine der schlimmsten Gefahren für die heimischen Honigbienenvölker die Amerikanische Faulbrut (AFB). Gegen die Varroamilbe gibt es diverse Behandlungsmöglichkeiten und -konzepte. Ist aber einmal die AFB bei einem Volk ausgebrochen, werden von Amts wegen alle Völker des Bienenstandes abgetötet und ein Sperrbezirk, um den betroffenen Bienenstand eingerichtet. Aus diesem Sperrbezirk dürfen keine Bienenvölker herausgebracht und keine Bienenvölker hineingebracht werden. Die Völker sämtlicher Imker in diesem Sperrbezirk werden untersucht. Ein solcher Sperrbezirk wird erst wieder aufgehoben, wenn sichergestellt ist, das keine weiteren Völker befallen sind. Das kann sich über Monate und sogar Jahre hinziehen.
Die Krankheit wird durch ein Bakterium ausgelöst, welches über Sporen ausschließlich die Larven infiziert. Die Larven sterben dann im Vorpuppenstadium ab. In einem frühen Stadium des Befalls können die Bienen die erkrankte Brut aus den Zellen entfernen. In diesem Stadium kann auch der Imker das Volk noch sanieren und retten. Je weiter der Befall fortschreitet, bleibt nur noch das Abtöten der Völker, um ein Ausbreiten der Seuche zu verhindern.
Um zu erfahren, ob meine Völker von der AFB befallen sind, mache ich einmal im Jahr, organisiert über den Imkervein Trittau, eine Futterkranzprobe, die im Labor untersucht wird. Dabei wird pro Volk aus dem Futterkranz einer Brutwabe ein Esslöffel Honig mit Wachs entnommen. Die gesammelte Probe wird ins Labor geschickt und untersucht.
Die Probe in diesem Jahr haben wir Anfang Oktober entnommen und jetzt sind die Ergebnisse verschickt worden. Meine Bienen sind frei von Faulbrutsporen und das entsprechende Gesundheitszeugnis liegt vor.
Winter is coming. Die Arbeiten an den Bienen sind für dieses Jahr weitgehend abgeschlossen und die Bienen für die Einwinterung vorbereitet. Die Völker sind, soweit notwendig, aufgefüttert und die Sommerbehandlung gegen die Varroamilbe ist durchgeführt. Bis auf die Winterbehandlung im Dezember ist ausser gelegentlichen Kontrollen nichts mehr an den Bienen zu tun. Der Imker kann sich anderen Arbeiten widmen. Ich habe begonnen das im laufe des Jahres gewonnene Wachs zu bearbeiten und noch nicht ausgeschmolzene alte Waben zu schmelzen. Vor einiger Zeit habe ich beschrieben, wie man mit Hilfe von Sonnenenergie alte Waben ausschmelzen kann. Das funktioniert jetzt leider nicht mehr. Wenn die Sonne denn mal scheint, steht sie zu tief und der Sonnenwachsschmelzer wird nicht mehr heiß genug. Jetzt kommt der Dampfwachsschmelzer zum Einsatz. Wasser wird in einem abgeschlossenem Behälter zum Kochen gebracht und der heiße Wasserdampf wird in ein Behälter mit den Waben geleitet. In dem Behälter wird es so heiß, dass das Wachs schmilzt und durch eine Öffnung im Boden des Behälters in ein Gefäss fließt. Der Vorteil an dem Dampfwachsschmelze ist, dass ich bis zu dreizehn Waben in einem Rutsch ausschmelzen kann.
Das ausgeschmolzene Wachs muß anschliessend gereinigt werden. Diesen Vorgang nennt man klären. Das gesamte aus den Waben ausgeschmolzene und wieder fest gewordene Wachs wird in einem Wasserbad erneut geschmolzen. Das Wasser muss kalkfrei sein, sonst bekommt das Wachs eine gräuliche Farbe. Ich nehme dazu aufgefangenes Regenwasser aus der Regentonne. In einem ausrangierten Kochtopf wird das Wachs mit dem Wasser geschmolzen und dann gesiebt. Für das Sieben nehme ich ausrangierte Nylonstrümpfe. Da kann das Wachs durchfließen und der grobe Dreck bleibt im Strumpf.
Das flüssige Wachs muß jetzt langsam abkühlen. Während des Abkühlens sinken feinere Verunreinigungen nach unten. Nach ca. 24 Stunden ist das Wachs fest geworden und kann aus dem Gefäß entnommen werden. Die Verunreinigungen befinden sich jetzt am Boden des Wachsblockes und kann mit einem Spatel entfernt werden. Diesen Vorgang wiederholt man zwei- bis dreimal. Dann hat das Wachs einen Reinheitsgrad, dass man neue Mittelwände herstellen kann. Für die Kerzenherstellung sollte man den Vorgang häufiger durchführen.
Gestern war der letzte Schleudertag für 2019. Die Sommertracht, hauptsächlich Linde, ist vorbei und die Bienen müssen schon von den Vorräten zehren. Die paar Blüten aus den Gärten reichen nicht mehr für die alleinige Ernährung der Völker. Zur Zeit blühen unter anderem viele Kräuter und der Lavendel.
In der Zwischenzeit habe ich insgesamt nochmal 80 Kilo hauptsächlich Frühtracht geerntet. Gestern sind nochmal ca. 40kg Sommerhonig dazu gekommen. Mehr gaben die Wetterverhältnisse wohl nicht her.
Nach der Ernte habe ich die Völker gewogen, um den kurzfristigen Futterbedarf zu bestimmen. Das Gewicht der Beuten lag zwischen 15 und 27 Kilo. Die leichten Völker bekommen jetzt eine größere Futtergabe und die schweren eine kleinere. Ich füttere mit Ambrosia Futtersirup. Den gibt es in 14 Kilo Eimern und ist fertig gemischt. Deutlich bequemer als die Zuckerlösung selber herzustellen. Die leichten Völker bekommen direkt einen 14 Kilo Eimer zugefüttert. Den Eimer stelle ich geöffnet ins Volk etwas Stroh in den Eimer, damit die Bienen nicht ertrinken und eine Leerzarge drumherum. Haben die Völker das Futter abgenommen, beginnt die Behandlung gegen die Varroamilbe.
Dann ist jetzt die beste Gelegenheit. Ich habe aktuell zwei Sammelbrutableger abzugeben. Ableger von Bienenvölkern werden gebildet, um das Volk vom Schwärmen abzuhalten. Dafür werden je nach Größe des Volkes ein bis drei Brutwaben dem Volk entnommen und in eine leere Beute gegeben. Das macht man mit mehreren Völkern und wenn in einer Zarge fünf bis sechs Brutwaben sind, gibt man noch zwei Futterwaben dazu und füllt den Rest mit Mittelwänden auf. Die beiden Ableger sind Anfang Mai gebildet worden, die Königin ist geschlüpft und bereits in Eilage. Die Königin ist standbegattet, d.h sie ist nicht auf eine Insel oder Belegstelle begattet worden sondern im Umkreis des Ablegerstandortes.
Der Preis pro Ableger beläuft sich auf €60,-. Kontaktdaten entnehmt ihr bitte dem Impressum. Ein Gesundheitszeugnis ist natürlich vorhanden.
Am Wochenende waren die turnusmäßigen Arbeiten an den Bienenvölkern sowie einige spezielle Maßnahmen zur Schwarmverhinderung angedacht. Dazu in einem eigenen Beitrag. Nachdem die Arbeiten beendet waren, war ein lautes Summen im Nachbargarten zu hören. Ein Bienenschwarm sammelte sich keine zehn Meter von meinen Völkern. Mein erster Gedanke war, dass eines meiner Völker, die in Schwarmstimmung sind, jetzt doch geschwärmt ist. Ich hatte gerade alle meine vorhandenen Beuten mit Ablegern der Wirtschaftsvölker belegt und nur noch neue unbenutzte Zanderbeuten im Schuppen. Die hatte ich schon auf E-Bay Kleinanzeigen zum Verkauf angeboten, da ich sie aufgrund des unterschiedlichen Rähmchenmaßes nicht mit meinen Segeberger Beuten verwenden kann. Für das Einschlagen eines Schwarmes ist das Rähmchenmaß egal. Der Schwarm hat sich ca. einen halben Meter über dem Boden an einem Strauch im zu den Feldern angrenzenden Knick niedergelassen. Leider gab es keinen mir bekannten direkten Zugang über unsere Gärten. Also alle nötigen Materialen über den Zaun geworfen und den Umweg über die Straße und zurück an den Feldrand.
Direkt unter den Schwarm habe ich eine große Kiste gestellt, die Bienen mit etwas Wasser besprüht und anschließend einige Male kräftig geschüttelt, so dass der Großteil der Bienen in der Kiste waren. Vorher habe ich die Zanderbeute in der Nähe des Schwarmes aufgestellt und eine mit Ambrosiasirup gefüllte Futtertasche eingehängt. Die Bienen in der Kiste habe ich dann in die Beute geschüttet und den Deckel zugemacht. Das Flugloch bleibt offen. Die weiteren Bienen aus der Schwarmtraube in die Kiste geschüttelt und vor dem Flugloch ausgekippt. Die Bienen fingen gleich an zu sterzeln, um den restlichen Bienen der Traube den Weg zum Stock zu weisen. Dabei heben sie ihren Hinterleib an und schwirren mit ihren Flügeln. Durch das Anheben des Hinterleibes wird die Sterzeldrüse freigelegt und ein bestimmter Duftstoff (Pheromon) erzeugt.
Später habe ich noch Mittelwände in die Beute gegeben und die Kiste erstmal stehen lassen, damit alle Bienen den Weg finden. Am Abend habe ich dann den Stock zu meinen anderen Völkern getragen. Ein weiterer Bienenschwarm zog danach noch über unsere Köpfe. Ein sehr beeindruckendes Schauspiel. Beide Schwärme waren übrigens nicht von meinen Völkern. Sie kamen aus Richtung Meilsdorf.