Honigernte 2019 – Teil 1

Am Sonntag sollten die ersten Mitte April aufgesetzten Honigräume abgeerntet werden. Mitte April hatte ich noch auf eine frühere Ernte gehofft, aber die zwei kalten Wochen im Mai haben dazu geführt, dass der in den warmen Aprilwochen eingetragene Honig wieder verbraucht wurde.

Wie bekommt man jetzt die Bienen aus dem Honigraum? Man kann jede einzelne Waben herausnehmen und Wabe für Wabe die ansitzenden Bienen abfegen oder aber man nutzt den Drang der Bienen, nahe bei ihrem Volk und ihrer Königin zu sein, aus. Dazu verwendet man einen Zwischenboden mit einem Loch in der Mitte und setzt in dieses Loch eine Bienenflucht ein. Durch diese Bienenflucht gelangen die Bienen aus dem Honigraum zu dem Rest des Volkes aber nicht wieder zurück. Nach ca. 24 Stunden ist der Honigraum nahezu frei von Bienen.

Zwischenboden
Eingesetzte Bienenflucht im Zwischenboden
Ausgänge der Bienenflucht

Der Zwischenboden wird nun zwischen dem oberen und unteren Honigraum eingesetzt und am nächsten Tag kann der Honigraum ohne Bienen mitgenommen werden.

Eingesetzter Zwischenboden

Am Sonntag waren nun alle oberen Honigräume frei von Bienen und ich habe mit dem Refraktometer den Wassergehalt des Honigs der einzelnen Honigräume gemessen. Laut Honigverordnung darf der Wassergehalt von Honig 20% nicht übersteigen. Füllt man Honig nach DIB-Qualität ab, darf er nur maximal 18% Wassergehalt haben. Bei drei Völkern lag der Wassergehalt noch bei zwischen 19% und 21%. Lediglich zwei Honigräume hatten zwischen 16,5% und 17%. Die Honigräume der drei Völker habe ich wieder zurückgestellt, damit die Bienen ihn weiter trocknen können. Die zwei anderen Honigräume waren aber gut gefüllt und ziemlich schwer.

Jetzt geht es an die klebrige Arbeit. Die mit Wachs verdeckelten Honigwaben werden entdeckelt.

Verdeckelte Honigwabe
Entdeckelte Honigwabe

Anschließend kommen maximal vier Honigwaben möglichst gleich schwer in die Honigschleuder. Der sich am Boden der Schleuder sammelnde Honig fliesst aus dem Quetschhahn der Schleuder durch einen groben Sieb in einen Eimer. Der grobe Sieb filtert die größeren Verunreinigungen, z.B. Wachsreste, aus dem Honig heraus. Dann fliesst der Honig durch einen feinen Sieb in den Abfülleimer. Der Honig muss nun ein paar Tage stehen, wird dann oben abgeschäumt und cremig gerührt. Das dauert je nach Honigsorte ein bis drei Wochen. Kann auch länger dauern. Das Rühren verhindert, dass der Honig grobkörnig kristallisiert. Die Zuckerkristalle werden dabei gebrochen und der Honig erhält eine feincremige Konsistenz. Am Ende habe ich ca. 40kg Frühtrachthonig mit Obstblüte und Raps geerntet.

Honig fließt aus der Schleuder durch einen groben Sieb
Anschliessend durch einen feinen Sieb
Fast 40kg feiner Frühtrachthonig von zwei Völkern

Schwarmalarm in Siek

Am Wochenende waren die turnusmäßigen Arbeiten an den Bienenvölkern sowie einige spezielle Maßnahmen zur Schwarmverhinderung angedacht. Dazu in einem eigenen Beitrag. Nachdem die Arbeiten beendet waren, war ein lautes Summen im Nachbargarten zu hören. Ein Bienenschwarm sammelte sich keine zehn Meter von meinen Völkern. Mein erster Gedanke war, dass eines meiner Völker, die in Schwarmstimmung sind, jetzt doch geschwärmt ist. Ich hatte gerade alle meine vorhandenen Beuten mit Ablegern der Wirtschaftsvölker belegt und nur noch neue unbenutzte Zanderbeuten im Schuppen. Die hatte ich schon auf E-Bay Kleinanzeigen zum Verkauf angeboten, da ich sie aufgrund des unterschiedlichen Rähmchenmaßes nicht mit meinen Segeberger Beuten verwenden kann. Für das Einschlagen eines Schwarmes ist das Rähmchenmaß egal. Der Schwarm hat sich ca. einen halben Meter über dem Boden an einem Strauch im zu den Feldern angrenzenden Knick niedergelassen. Leider gab es keinen mir bekannten direkten Zugang über unsere Gärten. Also alle nötigen Materialen über den Zaun geworfen und den Umweg über die Straße und zurück an den Feldrand.

Bienenschwarm

Direkt unter den Schwarm habe ich eine große Kiste gestellt, die Bienen mit etwas Wasser besprüht und anschließend einige Male kräftig geschüttelt, so dass der Großteil der Bienen in der Kiste waren. Vorher habe ich die Zanderbeute in der Nähe des Schwarmes aufgestellt und eine mit Ambrosiasirup gefüllte Futtertasche eingehängt. Die Bienen in der Kiste habe ich dann in die Beute geschüttet und den Deckel zugemacht. Das Flugloch bleibt offen. Die weiteren Bienen aus der Schwarmtraube in die Kiste geschüttelt und vor dem Flugloch ausgekippt. Die Bienen fingen gleich an zu sterzeln, um den restlichen Bienen der Traube den Weg zum Stock zu weisen. Dabei heben sie ihren Hinterleib an und schwirren mit ihren Flügeln. Durch das Anheben des Hinterleibes wird die Sterzeldrüse freigelegt und ein bestimmter Duftstoff (Pheromon) erzeugt.

Schwarm in der Zanderbeute

Später habe ich noch Mittelwände in die Beute gegeben und die Kiste erstmal stehen lassen, damit alle Bienen den Weg finden. Am Abend habe ich dann den Stock zu meinen anderen Völkern getragen. Ein weiterer Bienenschwarm zog danach noch über unsere Köpfe. Ein sehr beeindruckendes Schauspiel. Beide Schwärme waren übrigens nicht von meinen Völkern. Sie kamen aus Richtung Meilsdorf.

Schwarm am neuen Standort

Amerikanische Faulbrut (AFB)

Aus gegebenem Anlass ein kurze Information zu einer Bienenerkrankung. Gestern wurde in Hoisdorf im Ortsteil Oetjendorf die Amerikanische Faulbrut (AFB) bei Bienenvölkern diagnostiziert und ein Speerbezirk mit einem Radius von 2km eingerichtet. Aus diesem Speerbezirk dürfen keine Bienenvölker herausgeführt und eine keine hineingeführt werden. Die AFB ist eine gem. Tierseuchengesetz meldepflichtige Erkrankung der Bienenbrut. Im Erkrankungsverlauf löst sich die gesamte Körperstruktur der Larven auf und es bleibt nur eine zähe, braune, schleimige Substanz übrig, die später zu einem dunklen Schorf eintrocknen kann. Die Erkrankung ist nicht gefährlich für die erwachsene Biene, den Menschen und andere Lebewesen. Doch ohne Brut stirbt das Volk. Die Krankheit gelangt über die Sporen des Paenibacillus-larvae-Bakterium in die Brut. Die Ammenbienen füttern die Larven mit diesen Sporen kontaminierten Honig und stecken die Larven an. Die Sporen sind äusserst Widerstandsfähig und können auch über Importhonig aus ungespülten Honiggläsern von den Bienen aufgenommen werden. Besonders in Trachtlücken, wenn die Bienen keine Nahrung finden, können sie an solche Nahrungsquellen herangehen.

Ein schwach befallenes Volk kann noch saniert werden, während stark befallene Völker abgetötet werden müssen. Im schlimmsten Fall kann ein Imker sämtliche Völker verlieren.

Verantwortungsvolle Imker lassen ihre Völker regelmässig auf Sporen der AFB testen. Organisiert wird das über die örtlichen Imkervereine. Der Landesverband Schleswig-Holsteiner und Hamburger Imker bezuschusst diese Tests. Das Tierveterinäramt stellt entsprechend Gesundheitszeugnisse aus, die eine Voraussetzung für Wanderungen sind und auch für den Verkauf von Völkern. Ohne Gesundheitszeugnis sollte man kein Bienenvolk erwerben und verkaufen.

Mit meinen Standorten in Siek und in Großhansdorf bin ich gerade an dem Speerbezirk vorbeigeschrammt, aber die Einschläge kommen näher. Inzwischen gibt es in Stormarn vier Speerbezirke. Ich lasse meine Völker turnusmässig im Oktober jeden Jahres auf AFB testen und beim letzten Test im Oktober 2018 wurden keine Sporen festgestellt.

Schwarmstimmung

Zwei Völker sind weiterhin in starker Schwarmstimmung. Bei den anderen sieht es noch normal aus. Bereits am Donnerstag habe ich die milde Witterung genutzt noch einen weiteren Ableger zu bilden und so den Schwarmdruck von den Völkern zu nehmen. Zusätzlich habe ich den vier stärksten Völkern den zweiten Honigraum gegeben. Bei der heutigen Durchsicht haben zwei Völker wieder Schwarmzellen ausgebaut. Ich hoffe, dass mit dem zusätzlichen Platzangebot und dem herausbrechen der Schwarmzellen, die Schwarmstimmung wieder zurückgeht. Es scheint in diesem Jahr grundsätzlich ein hoher Schwarmdruck bei der Völkern zu sein. Auch andere Imker berichten von vielen bereits abgegangenen Schwärmen.

Ansonsten konnte ich heute den Schlupf einer Jungbiene beobachten. Heute beginnt ihr arbeitsreiches kurzes Leben. Die ersten drei Tage verbringt sie mit dem Putzen der Waben und dem Wärmen der Brut. Ab dem vierten Tag kümmert sie sich um die Versorgung der größeren Larven und füttert sie mit einer Mischung aus Honig und Pollen, dem sogenannten Bienenbrot. Wenn die Futterdrüsen ab dem fünften Tag herangereift sind, füttert sie auch die jüngeren Larven. Ab dem zehnten Tag nimmt sie Honig und Pollen von den Flugbienen entgegen und ab dem vierzehnten Tag wird sie zur Baubiene und baut die Waben aus. Ab dem 18. Tag übernimmt sie die Aufgabe einer Wächterbiene und mit einem Alter von 21 Tagen fliegt sie aus und sammelt Pollen und Nektar. Nach ca. weiteren drei Wochen stirbt die Arbeitsbiene außerhalb des Bienenstocks.

Eine Jungbiene schlüpft
Brutwabe
Höchste Ausbaustufe – Zwei Bruträume unten und zwei Honigräume oben.
Flugbetrieb

Bilden neuer Völker

Ende April wurden die ersten schwärmenden Bienenvölker gemeldet. Die Völker entwickeln sich seit der Rapsblüte rasant. In der Spitze legt die Königin eines Volkes 2000 Eier pro Tag. Jetzt heißt es aufpassen, dass es nicht zu eng in den Beuten wird und die Bienen Schwarmzellen anlegen. Eine Schwarmzelle ist eine größere Zelle und, wenn diese von der Königin bestiftet wird, zieht sich das Volk eine neue Königin heran. Schlüpft diese, zieht die alte Königin mit der Hälfte des Volkes aus und sucht sich einen neuen Ort. Die Schwarmstimmung eines Volkes kann man an verschiedenen Merkmalen erkennen, unter anderem an dem Ausbau der Baurahmen. Die Baurahmen sind einfache Holzrahmen ohne die Vorgabe einer Mittelwand aus Wachs in dem die Bienen frei eine Wabe bauen können. Die Zellen werden größer und die Königin legt hier bevorzugt unbefruchtete Eier aus denen Drohnen werden. Die Drohnenwaben schneidet man regelmässig aus, da sich hier bevorzugt die Varroamilben einnisten. Je nachdem, wie dieser freie Wabenbau aussieht, kann man erkennen, ob sich das Volk in Schwarmstimmung befindet und ggf. schon Schwarmzellen anlegt und ausbaut. Sieht der freie Wabenbau nach einer umgedrehten Glockenkurve aus, ist alles in Ordnung. Bauen die Bienen aber unregelmässig, wie eine Girlande, dann muss man aufpassen und sich das Volk nochmal genauer ansehen.

Aufgrund der Schwarmmeldungen habe ich mich entschieden, am Wochenende trotz der kühlen Witterung zumindest schnell die Drohnenwaben zu schneiden. Dabei ist mir bei drei Völkern ein girlandenförmiger Ausbau der Drohnenwaben aufgefallen. Ich habe mich entschieden, diesen Völkern einige Brutwaben zu entnehmen, damit der Königin neuen Platz zu geben und einen Ableger zu bilden, der im nächsten Jahr zu einem Wirtschaftsvolk wird. Wie sich herausgestellt hat, war das keinen Tag zu früh. Eine der Brutwaben hat bereits eine ausgebaute, verdeckelte Schwarmzellen gehabt. Hier wäre also in spätestens 8 Tagen eine neue Königin geschlüpft.

Brutwabe mit verdeckelter Schwarmzelle links unten

Für einen Ableger wird eine neue Beute mit Boden, einer Zarge und Deckel bereitgestellt. Dazu kommen zwei bis drei Futterwaben sowie vier bis fünf Mittelwände. Der Rest wird mit Brutwaben aus den Völkern befüllt. In diesem Fall habe ich die Brutwabe mit der verdeckelten Weiselzelle auch mit in den Ableger getan. Damit hat das neue Volk früher seine neue Königin. Die Königin müsste spätestens am 13.05.19 geschlüpft sein und ab 20.05. zu ihrem Hochzeitsflug unterwegs sein. Einige Tage später geht sie dann in die Eilage. Die Brut der Brutwaben müsste spätestens am 28.05 komplett geschlüpft sein. Damit könnte es sein, dass dieser Ableger keinen wirklichen brutfreien Zustand haben wird. Das ist etwas ungünstig für die Varroabehandlung mit Mitteln, die nicht in die verdeckelte Brut wirken, aber durchführen werde ich sie in jedem Fall. Der Ableger wird mit vier Brutwaben aufgefüllt und kommt dann an einen 3km entfernten Standort, damit die übernommenen Bienen nicht in ihr altes Volk zurückfliegen.

Zarge mit Futterwaben links und rechts sowie Mittelwänden
Beute mit verschlossenem Flugloch für den Transport
Brutwabe mit Weiselzelle
Der Ableger an seinem neuen Standort mit eingeengtem Flugloch

Die Arbeit beginnt

Seit Tagen ist bestes Flugwetter und die Völker werden stärker und stärker. Das Osterwochenende habe ich für diverse Arbeiten an den Völkern genutzt. Meine beiden stärksten Völker haben bereits den Baurahmen vollständig ausgebaut und er enthält bereits erste verdeckelte Drohnenbrut. Die Drohnenbrut habe ich zur Reduzierung der Varroapopulation ausgeschnitten und den Baurahmen leer wieder in das Volk gegeben. Die Varroamilbe geht bevorzugt in die Drohnenbrut, da die Drohnen länger brauchen, um zu schlüpfen und die Milbe sich dort ungestörter vermehren kann.

Ausgebauter Baurahmen mit Drohnenbrut

Den Standort meines stärksten Volkes habe ich mit dem Standort des schwächsten Volkes vertauscht. Dadurch verstärken die Flugbienen des starken Volkes das schwache und das starke hat weniger Bienenmasse. Das gleicht die Volksstärken an.

Ansonsten herrscht viel Betrieb vor den Beuten. Die Flugbienen holen Pollen und Nektar und die Jungbienen fliegen sich ein, d.h. sie konditionieren sich auf Lage und Aussehen Ihrer Beute.

Jungbienen beim Einfliegen

Inzwischen haben alle Völker ihre ersten Honigräume und der Raps steht in voller Blüte. In ca. zwei bis drei Wochen, wenn die Honigräume zu ca. 2/3 gefüllt sind, erhalten die Völker die zweiten Honigräume.

Blühendes Rapsfeld keine 20m vom Standort der Bienen

Zeit für die ersten Honigräume

Die Kirschen blühen und der Raps steht auch kurz vor seiner Blüte. Die stärksten Völker erhalten heute ihre Honigräume. Ein Honigraum wird auf die zweite Brutzarge gestellt und dazwischen ein sogenanntes Absperrgitter gelegt. Das Absperrgitter hat Löcher durch die nur die Arbeiterinnen durchkommen. Die Königin und die Drohnen passen nicht durch. Dadurch wird verhindert, dass die Königin Eier in die Waben legt, die für die Honigernte gedacht sind.

Drei Honigräume für die drei stärksten Völker

Jeder Honigraum erhält insgesamt 11 Rähmchen mit entweder nicht ausgebauten Mittelwänden und ausgebauten und geschleuderten Honigwaben des letzten Jahres. Die Honigwaben des letzten Jahres werden dieses Jahr zum letzten Mal als Honigwabe genutzt. Nach der Ernte werden sie für die Wabenerneuerung der Bruträume verwendet.

Rapsfeld – Die ersten gelben Blüten sind schon zu erahnen.

Der Frühling beginnt

Am Wochenende war Flugwetter. Bei strahlendem Sonnenschein und Temperaturen am Bienenstand bei teilweise 20 Grad flogen die Bienen aus auf der Suche nach Nektar, Pollen und Wasser. Die Schlehe, Stachelbeere und ersten Kirschen blühen im Kleingartengelände und darum. Die Quitten sind kurz vor der Blüte. Die Brutnester werden größer und bei einigen Völkern müssen Futterwaben entnommen werden, damit die Königin platz zum Legen der Eier hat. Eines meiner Völker ist inzwischen so stark, dass ich voraussichtlich am nächsten Wochenende den ersten Honigraum aufsetzen werde.

Biene holt Wasser aus dem Morgentau im Blatt des Frauenmantels

Die Futterwaben sind mit Honig gefüllte und mit kleinen Wachsdeckeln verdeckelte Waben. Eine volle Wabe kann bis zu drei Kilo wiegen. Zuviel dieser Waben im Im Brutbereich während der Entwicklung führt dazu, dass kein Platz mehr für Eier sind und die Bienen in Schwarmstimmung kommen. Außerdem soll sich das Volk im Frühjahr möglichst ungehindert entwickeln können, dass zu Beginn der Haupttracht, bei uns der Raps, das Volk möglichst stark ist und möglichst viel Nektar sammeln kann. Um das zu gewährleisten, werden überschüssige Futterwaben herausgenommen und durch Mittelwände und Baurahmen ersetzt. Die Futterwaben werden gelagert und Ablegern gegeben oder für den nächsten Winter verwendet.

Mittelwände sind Holzrahmen mit Draht in den Wachsplatten eingelötet werden. Das ist eine Bauhilfe für die Bienen. Daraus bauen sie die Waben für die neue Brut oder Honig.

Ein Baurahmen ist ein reines Holzrähmchen ohne Draht und eingelötete Mittelwand. Hier bauen die Bienen frei und in der Regel mit größeren Zellen. Dort werden dann bevorzugt unbefruchtete Eier hineingelegt aus denen sich die Drohnen (männliche Bienen) entwickeln.

Mittelwand
Ausgebaute Wabe

Ansonsten gibt es noch nicht viel zu tun.

Blüten der Stachelbeere
Blühende Schlehe

Wie kommt der Schwarm in die Kiste

Eines der sicher aufregensten Ereignisse in meinem jungen Imkerleben war der Bienenschwarm, der im letzten Jahr in unserem Apfelbaum Zwischenstation gemacht hat. Wie sich später herausstellte, ist eines meiner eigenen Völker ausgeschwärmt und hat fünf Meter weiter Im Apfelbaum Position bezogen.

Eigentlich wollte ich mit meiner Familie nur im Kleingarten das Trampolin weiter aufbauen. Meine Familie ist bereits vorausgegangen und als ich nachkam, hörte ich schon ein großes Gekreische. Bienen im Apfelbaum.

Bienenschwarm im Apfelbaum

Das wirkt auf den ersten Blick schon etwas einschüchternd. Im Grunde aber halb so wild. Als Neuimker hat man ja im Kurs gelernt, dass Bienen nur angreifen, wenn sie etwas zu verteidigen haben und ein Schwarm hat nichts zu verteidigen. Außerdem schlagen sich die Bienen des Schwarms bevor sie ausschwärmen den Honigmagen voll, da man ja nicht weiss, wann es wieder etwas gibt und mit vollem Magen ist die Angriffslust auch deutlich herabgesenkt. Was also tun? Der Schwarm soll eingefangen werden und meinen Völkern zugefügt werden. Wie man das macht, habe ich auf unzähligen YouTube-Videos gesehen. Kann ja nicht so schwer sein. Also zurück nach Hause gefahren, eine Beute geholt und einen Wasserzerstäuber mit Wasser gefüllt und wieder zurück. Glücklicherweise kam noch ein unerschrockender Bekannter vorbei, dem ich noch einen Schutzanzug gegeben habe. Wir haben dann die Bienen mit Wasser bestäubt, die Beute unter den Ast gehalten und ordentlich geschüttelt. Die am Ast verblieben Bienen wurden in die Beute gefegt und das war es.

Kurz vorm Schütteln
Einfegen der Bienen

Ich habe die Kiste bis zum Abend stehen lassen und dann an ihren vorgesehenen Platz gebracht. Tatsächlich konnte ich sogar Honig von diesem Volk ernten

Aber warum schwärmen Bienen eigentlich? Wird der Platz im Bienenstock zu klein, weil zu viele Bienen im Volk sind, bauen die Arbeiterinnen sogenannte Weiselzellen. Diese Zelle wird dann von der Königin mit einem Ei gefüllt und die sich daraus entwickelnde Made wird ganz besonders gefüttert. Sie erhält ausschliesslich Gelee Royal. Dann entwickelt sich aus dieser Made eine neue Königin. Ist diese kurz vor dem Schlüpfen, sammelt die alte Königin die Hälfte des Volkes, zieht aus und sucht eine neue Bleibe. Die neue Königin übernimmt dann die andere Hälfte des Volkes und bleibt im Stock. Das ist die eigentliche Fortpflanzungsstrategie der Honigbiene.

Sollte also bei Euch im Garten sich mal ein Bienenschwarm verirren, könnt ihr einen Imker anrufen, der den Schwarm gerne einfängt. Für Wespen oder Hornissen sind wir Imker allerdings nicht zuständig.